Paul ist wie Unik ein Gos d’Atura. Er wurde 2002 geboren und lebt mit uns, seit er acht Wochen alt ist. Wir sind glücklich mit ihm – und er mit uns!
Paul kommt von der Nähe von Heidelberg. Er hatte eine schöne Kindheit, war aus einer wirklichen Familien- und Hobbyzucht. Damals gab es vielleicht 100, vielleicht 120 Gossis in Deutschland und somit ein echter Exote. Mittlerweile gibt es natürlich viel mehr Gossis, ich schätze mal, es gibt 1200 momentan in Deutschland.
Gisba, seine Mutti, lebt noch. Sie ist natürlich etwas betagt mittlerweile, aber freut sich immer noch bester Gesundheit. So soll es sein!
Er kennt das Leben nur mit einem zweiten Hund, Oskar, und ich denke, Eric Zimen hatte durchaus recht, als er auf einer Hundewanderung durch die Beskiden zu uns sagte: „Es gibt für einen Hund nichts besseres, als einen zweiten zu haben.“ Wir befolgten seinen Rat und nahmen Paul in unser Rudel auf. Wir denken oft an Eric Zimen.
Wenn ich heute an die zwölf Jahre mit unseren Hunden zurückdenke, gab es sicherlich Zeiten, in denen ich dachte, doch viel Arbeit, immer für die Hunde dazusein, aber bereut habe ich das wirklich noch nie. Sie sind wichtig für unser seelisches Gleichgewicht, sie sind auch immer für uns da, sie freuen sich IMMER, wenn wir uns nach einer kurzen Trennung wiedersehen, zum Beispiel, wenn ich mal aus der Garage wieder ins Haus zurückkomme . . .
Paul und Unik beim Fotografen. Bis die ruhig sind, bis die richtig liegen, bis das Licht steht, bis zum vorletzten Leckerchen und dann – kommt’s Vögele: Piep machte, Foto im Kasten.
Noch zwei Wochen und Paul wird bereits 11 Jahre alt. Wie schnell wir doch alt werden. Ich wie wir gar nicht spüren, wie wir alt werden. Es ist eigentlich so wie immer. Wir haben uns so an uns gewöhnt, dass wir gar nicht mitbekommen, wenn es nicht mehr so geht wie früher. Da sind wir locker mal über einen zwei Meter breiten Bach gesprungen, ohne uns den Hals zu brechen. Heute überlegen wir uns das doch eher zwei mal, und Paul und ich suchen dann einen geeigneteren Übergang, der uns weniger gefahrvoll erscheint. Eine Brücke zum Beispiel. Selbst wenn sie älter sein mag . . .
++++Weihnachten 2014++++ Paul ist inzwischen geprüfter Malteser Besuchshund. Und das mit 12 einhalb Jahren! Es geht ihm ganz gut. Mit den Knochen hat er nichts. Er läuft wie eine Eins und hat immer noch einen federnden Gang. Die Augen sind nicht mehr ganz so klar wie früher. Das Herz braucht die Unterstützung einer halben Tablette täglich. Ich brauche ja auch ein Tablettchen jeden Tag.
Paul ist sehr alt geworden. Wir bemerkten das schon etwa drei Jahre lang. In etwa, als Vigo zu uns kam. Die beiden Jungen rannten wie die irre, aber Paul blieb dann lieber bei mir und schaute dem Treiben bedächtig zu: Ja, Jungs, früher bin ich auch so gerannt. Mit Oskar bin ich auch so unbeschwert und freudig über Wiesen und Felder gehetzt. Heute merke ich das Alter, heute spüre ich die Knochen, heute mag ich nicht mehr so wie damals.
Paul ist 15 Jahre, 9 Monate und 23 Tage alt geworden. Wir haben ihn gepflegt, wir haben ihn getüttelt, wir haben ihm das Gefühl gegeben, zuhause zu sein. Der Tierarzt musste nicht mehr viel tun. Am gleichen Tag noch sind wir mit ihm ins Tierkrematorium gefahren. Nun liegt er bei seinem großen, großen Freund Oskar im Garten unter dem Nussbaum. Und ich, wir, sind sehr traurig. Auch nach zwei Monaten noch sehr traurig..
Bye bye, Pauli, ich liebe dich!