León und wir

Eines meiner Lieblingsmotive: Das Limestor in Dalkingen. Von dort aus startete Kaiser Caracalla einen Feldzug gegen die Barbaren, den er als PR-Erfolg in Rom zur weiteren Festigung seiner Macht brauchte. Dies war a.D. 213. Aber das nur kurz am Rande.

León ist nun ein halbes Jahr bei uns und er hat sich prächtig eingelebt. Seine jugendliche Unbekümmertheit, sein ungestümer Spieltrieb, seine Lernbegierigkeit und sein lebhaftes Temperament im Umgang mit Vigo ist eine wahre Freude zu beobachten. Er hat alle positiven Eigenschaften, die unseren beiden anderen Hunden innewohnen, weitestgehend adaptiert und ist daher im Lernprozess, den er bei uns durchlaufen muss, auf einem sehr guten Weg. Wir hoffen, dass wir ihn bald soweit bringen, dass er dieses Verhalten gänzlich verinnerlicht. Ich nehme es bekanntermaßen nicht so genau mit der korrekten Ausführung von Sitz, Platz, Fuß etc. Mit drei Hunden sieht Fuß laufen anders aus, als nur mit einem. Denn es gibt unter den Dreien stets einen Wettbewerb, wer denn nun wirklich ganz Fuß laufen darf an meiner linken Seite und wer nur in der zweiten Reihe steht oder wie Unik, der dann stets einen Meter hinter mir läuft. Das jedoch sehr zuverlässig. Muss ich die beiden Vigo und León, die stets 20 Meter vor mir her laufen, zurückrufen, weil ein Radfahrer kommt oder Jogger, vielleicht eine Familie mit Kindern oder andere Hunde, wo ich nicht weiß, ob ich unsere dazu lassen kann, bleiben sie nach einem kurzen und ihnen bekannten Pfiff stehen, drehen um und laufen im leichten Trab zu mir her. Dann kann ich alle drei mit einem anstandslos absitzen lassen. Heute waren wir wieder trotz heißer Temperaturen von 34 Grad Celsius abends an einem Bach. Auf dem Weg dorthin sind wir an hohen Wiesen und Feldern mit heranwachsendem Roggen – oder ist es Gerste? – vorbeigelaufen. Die hohe Vegetation gefällt León nur zu gut, er springt dann durch die Reihen oder hüpft wie ein Reh in der hohen Wiese, so dass nur seine fliegenden schwarzen Ohren aus dem grün-grau des Getreides hervorragt. Maisfelde liebt er ebenfalls, da kann er so richtig Gas geben! Es ist ihm förmlich anzusehen, wie viel Spaß er dabei hat, wie er den Tag genießt, wie glücklich er mit uns und seinem Zuhause ist. Gerade liegt er vor mir an der offenen Balkontüre und atmet völlig entspannt und ruhig. León liebt Karotten. Das mögen zwar viele Hunde, aber nicht alle fressen die mit so einer Begeisterung wie León. Vigo und Unik bekommen ebenfalls täglich Karotten unter ihr Fleisch gemischt, aber nur León frisst die gerne auch so. Daher stehen wir beide oft, ja täglich in der Küche, wo ich eine Karotte schäle und mir die untere Hälfte abscheide und die obere Hälfte León gebe. Dann knuspern wir beide zusammen, bis die Karotte gegessen ist. Danach frage ich ihn, ob er noch etwas Karotte möchte und meistens bejaht er meine Frage und wartet geduldig, bis ich ihm ein neues Stück gebe. unsere Hunde bekommen täglich je 300 Gramm rohes Rindfleisch, welches wir einmal in der Woche von unserem Metzger holen. Es schmeckt ihnen sehr gut, denn es wird stets genüsslich gefressen. Morgens gibt es noch eine Tasse voll Trockenfutter. Das reicht dann auch für unsere doch recht lebendigen Vierbeiner. Hin und wieder mögen sie aber auch Junk food, wie ich es nenne. Das ist Dosenfutter. Idealerweise noch mit Gelatine und ein quasi Gemüse. Na ja, wenn es schmeckt..Wir hätten uns keinen anderen Hund vorstellen wollen und wir sind uns sicher, dass er sein Zuhause bei uns sehr, sehr liebt und sein Leben sehr, sehr genießt!